Der Tanz
Die Glocken läuten.
Es ist finster. Und kalt.
Kein Mond, keine
Sterne. Keine Straßenlampen. Kein Licht.
Es ist Zeit. Du ziehst dir deinen Mantel an. Den alten, kaputten. Ziehst dir deine Stiefel über. Die, die zerfetzt im hintersten Eck stehen.
Du frierst nicht.
Du fühlst gar nichts. Deine Schritte sind
schwer. Und gleichzeitig ist es so, als würdest du durch die Nacht schweben. Der Nebel hängt tief. Hüllt dich ein, als wolle er dich umarmen.
Keine Geräusche, nur das dumpfe Auftreten deiner
Stiefel.
Das Tor quietscht, während du es aufschiebst. Vorsichtig, damit du niemanden weckst.
Du bleibst stehen. Für einen Moment ist alles still.
Totenstill.
Dann flattern sie in blaser Gestalt. Heraus aus ihren Gräbern.
Über die Gräber hinweg. Fliegen auf dich zu.
Du weist, was du
machen musst. Du schließt deine Augen. Kälte frisst sich über deine Haut. Du fühlst sie nach dir greifen. Du lässt alles los.
Beginnst mit ihnen zu tanzen.
Im Takt der stummen Musik.
Kein Geräusch, kein Licht.
Alles still.
Totenstill.